Bad Kösen
„Wir werden im nächsten Jahr in die Vorplanung gehen, so dass 2019 und 2020 der Umbau und die Modernisierung der beiden Gebäude sowie die komplette Neugestaltung der Ausstellung erfolgen können“, umriss Siegfried Wagner den groben Zeitplan für das Romanische Haus und die Kunsthalle Bad Kösen. Die beiden Einrichtungen, die zum Naumburger Stadtmuseum gehören, müssen dringend saniert werden, wie der Leiter der Städtischen Sammlungen im Gespräch mit Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) am Mittwoch erläuterte.
Innerhalb seiner Kultur-Sommerreise besuchte der Politiker das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben, wo er einen Fördermittelbescheid in Höhe von 127.100 Euro an die Stiftung übergab (wir berichteten), in Eckartsberga die Eckartsburg sowie das Romanische Haus.
Rund 2,5 Millionen Euro sollen in die Rundum-Erneuerung des Bad Kösener Museums investiert werden, informierte Oberbürgermeister-Stellvertreter Armin Müller. Mit Unterstützung des Burgenlandkreises, der bereits signalisiert habe, die von der Stadt aufzubringenden Eigenmittel zu übernehmen, und Geld aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur könne die Finanzierung gestemmt werden, so Müller weiter. „Der Stadt würden keine Kosten entstehen, der Haushalt nicht belastet werden.“
2010 hatte das Naumburger Stadtmuseum mit der Eingemeindung Bad Kösens in die Kreisstadt das Museum übernommen, ein Jahr später die Ausstellung mit der unter Denkmalschutz stehenden Sammlung der Käthe-Kruse-Puppen neu präsentiert. „Uns war jedoch klar, dass das nur eine Zwischenlösung sein kann, bis beide Häuser umfassend saniert sind“, so der promovierte Museumsleiter.
So ist die Elektrik in die Jahre gekommen, kann das Romanische Haus nicht richtig beheizt werden, herrschen dagegen in der unter dem Dach der Kunsthalle untergebrachten Käthe-Kruse-Sammlung tropische Temperaturen. Außerdem sind beide Häuser nicht barrierefrei. Auch in der inhaltlichen Ausrichtung sollen neue Akzente gesetzt werden. „Wir wollen weg von der reinen Puppenausstellung, wollen beispielsweise Käthe Kruse als Unternehmerin sowie deren pädagogischen Ambitionen stärker darstellen“, so Wagner.
Bis zu 20000 Besucher können jährlich im Bad Kösener Museum begrüßt werden, nannte Kristin Gerth, die vor Ort für beide Häuser verantwortlich zeichnet, eine weitere Zahl. Während der zweijährigen Bauzeit allerdings, so kündigte Wagner an, müsse die Einrichtung geschlossen bleiben. Danach jedoch werde sie sich in moderner Form darstellen können. Der Minister ermunterte die Stadt, die Erneuerung voranzutreiben, um den Tourismus in der Saale-Unstrut-Region weiter zu stärken.
Quelle: http://www.naumburger-tageblatt.de/28001294 ©2017
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