Ziel
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK Naumburg 2028) der Stadt Naumburg (Saale) soll die Handlungsgrundlage bilden, um das Gesamtgebiet der Stadt Naumburg zum tausendjährigen Stadtjubiläum 2028 als einen Wohnstandort der Region mit hoher Lebensqualität zu stärken und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Dabei wird erstmalig das gesamte Stadtgebiet mit allen Stadt- und Ortsteilen in seiner Gesamtheit betrachtet. Zum sinnvollen Einsatz von Ressourcen und Finanzmitteln werden die zukünftigen funktionellen Aufgaben der einzelnen Stadt- und Ortsteile, ihre Bedeutung für die Gesamtstadt, ihre Verbindungen und Aufgabenteilungen untereinander sowie die überregionalen Vernetzungen betrachtet und zugeordnet. Durch dieses neue Zusammenspiel der Kernstadt Naumburg, der Stadt Bad Kösen und den Stadt- und Ortsteilen sollen ein Mehrwert für die Gesamtstadt entstehen und Entscheidungen für Investitionen erleichtert werden.
Auf der Grundlage des Stadtentwicklungskonzeptes werden Fördermittel für den Stadtumbau, aber auch im Rahmen der gesamten Städtebauförderung und weiterer Förderprogramme z.B. zur ländlichen Entwicklung oder zur Schulbauförderung ausgereicht. Es bildet somit eine der wichtigsten Handlungsgrundlagen für die Verwaltung und die Vorbereitung von Investitionen im Gebiet der Stadt Naumburg.
Prozess, Beteiligte, Inhalte
Nach der Beschlussfassung zur Fortschreibung des Konzeptes durch den Gemeinderat am 06.03.2013 wurde das INSEK Naumburg 2028 in drei Schritten erarbeitet.
Das INSEK Naumburg 2028 entstand unter Einbeziehung der verschiedenen Fachbereiche der Verwaltung, der Mitglieder des Gemeinderates und der Ortschaftsräte, externer Experten und Interessenvertreter sowie der Bürgerschaft.
Grundlagen des Konzeptes bildeten u.a. die Daten zur Bevölkerungs- und Wohnungsentwicklung sowie die fachlichen und räumlichen Konzepte der Stadt sowie die im Leitbildprozeß entwickelten Leitziele und konkreten Teilziele.
Anhand der nachfolgenden 5 Themenfelder wurden zunächst Stärken und Schwächen, Entwicklungspotenziale und Handlungsbedarfe erarbeitet:
Stadtraum und Wohnen
Wirtschaft und Tourismus
Infrastruktur und Mobilität
Soziokultur und Sport
Landschaftsraum und Klima
Das Leitbild als Teil B des INSEK 2028 formuliert den Orientierungsrahmen für das Verwaltungshandeln bis zum 1000-jährigen Stadtjubiläum.
Der Teil C des INSEK 2028 „Ziele und strategischen Maßnahmen“ beinhaltet das neue räumliche Entwicklungsprofil und die Maßnahmenliste auf Grundlage der Ergebnisse der Teile A und B.
Im räumlichen Entwicklungsprofil wird die grundsätzliche strategische Ausrichtung der einzelnen Orts- und Stadtviertel dargestellt. Es wird beschrieben, welche Stellung jeder Stadt- und Ortsteil im Gefüge hat und welchen Beitrag er für die Entwicklung der gesamten Stadt erbringen kann.
Die Maßnahmenliste ist aufgrund der erforderlichen zeitlichen Priorisierung in zwei identische Kataloge gegliedert: Maßnahmen von hoher Priorität, die bis einschließlich 2020 begonnen oder abgeschlossen werden sollen, und mit nachrangiger Priorität, deren Bearbeitung ab dem Jahr 2021 begonnen werden sollte.
Die konkreten Maßnahmen bzw. Projekte sind immer dem jeweiligen Handlungsfeld zugeordnet. Zur besseren Orientierung ist jedes Handlungsfeld durch charakteristische Schlagworte unterlegt, welche den Maßnahmen thematisch zuzuordnen sind. Ergänzt wird die Maßnahmenliste durch Anlagen, in denen einzelne Pläne und Projekte detailliert genannt sind.
Beauftragte
Die Erarbeitung des Konzeptes Teil A (2014/2015) und C (2016) erfolgte durch das Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. Schwerdt aus Dessau-Roßlau (Herr Krmela, Herr Raksi) unter Mitwirkung vom Büro Timourou, Droyssig (Herr Jacobs)
Die Entwicklung des Leitbildes für die Gesamtstadt moderierte und formulierte die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA, Herr Dr. Donath) aus Dresden im Herbst 2015.
Finanzierung
Das Konzept wurde aus dem Förderprogramm Stadtumbau-Ost ergänzt mit Eigenmitteln der Stadt Naumburg finanziert.
Die Finanzierung der einzelnen Maßnahmen ist überwiegend von der Zuteilung von Fördermitteln abhängig, die zumeist eine Ergänzung durch städtische Haushaltsmittel erfordern. Einige wenige Maßnahmen müssen voraussichtlich ausschließlich aus dem städtischen Haushalt finanziert werden, wenn keine Fördermittel zur Verfügung stehen. Andere Maßnahmen werden extern, z.B. durch Investoren finanziert, erfordern aber trotzdem eine Begleitung durch die Verwaltung und Beschlussfassung durch die politischen Gremien.
Die Fülle und Menge der Maßnahmen übersteigt das mögliche finanzielle Volumen bei weitem. Trotzdem wird hier der Bedarf aufgezeigt, der tatsächlich vorhanden ist, da die zukünftigen Fördermodalitäten von Land, Bund und EU unbekannt sind.
Ihre Ansprechpartner in der Stadtverwaltung:
Fachbereich Stadtentwicklung und Bau
Sachgebiet Stadtplanung