Im diesem Sommer werden in mehreren Schritten auf Grünflächen am Ortseingang von Bad Kösen, aus Naumburg kommend, sowie in der Salinenstraße langlebige Wildblumenwiesen etabliert. Durch die Aufwertung dieser Grünflächen wird nicht nur das Stadtbild verschönert, sondern es werden auch wertvolle Lebensräume für Insekten und andere Tiere geschaffen. Wildpflanzen kommen gut mit den höheren Temperaturen im Stadtinneren zurecht und sind Triebfeder für eine gesteigerte Biodiversität. Die Stadt Naumburg (Saale) wird dabei von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projektes „KompetenzGrün“ der Hochschule Anhalt beraten und unterstützt.
In diesem Zuge werden am kommenden Donnerstag, dem 11.07.2024, auf den Rasenflächen am Ortseingang von Bad Kösen Fräsarbeiten durchgeführt. Die Bodenbearbeitung ist erforderlich, um im August eine Ansaat von heimischen Wildpflanzen durchführen zu können.
Wildblumenwiesen werden nicht so häufig gemäht wie konventionelle Rasenflächen, wodurch sie ihre ökologischen Funktionen besser erfüllen können. Im ersten Jahr nach der Ansaat setzt die Entwicklungspflege ein. Im Frühjahr 2025 wird das erste Mal geschröpft, womit ein hoher Mulchschnitt gemeint ist. Situationsabhängig folgen dann weitere Pflegeschnitte. Ab 2026 setzt die gängige Pflege der Wiese ein, indem zweimal jährlich gemäht wird. Nach diesem Zeitraum können in Bad Kösen bunt blühende Wiesen erwartet werden - so lange dauert es, bis sich die Wildpflanzen gut entwickelt haben.
Ziel des Projekts „KompetenzGrün“ der Hochschule Anhalt ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums und eines Akteurs-Netzwerkes zur Integration einer Grünen Infrastruktur in den Transformationsprozess der Kohlereviere Sachsen-Anhalts. Im Projekt sollen Flächen entwickelt werden, die als Demonstratoren für eine klimaresiliente und biodiversitätsfördernde Grüne Infrastruktur fungieren. Sie zeigen, wie städtische Flächen nachhaltig genutzt und gleichzeitig die Umwelt geschützt werden kann. Wildpflanzen, die an regionale Witterungsbedingungen und -extreme angepasst sind, bieten eine hohe genetische Diversität und ermöglichen somit eine weitere Anpassung an den Klimawandel. Zudem binden sie durch ihre gute Durchwurzelung sehr gut Kohlenstoff im Boden und erhöhen die Versickerungsrate von Niederschlagswasser. Wildblumenwiesen bereichern also nicht nur das Stadtbild und ermöglichen den Bürgerinnen und Bürgern ein unmittelbares Naturerlebnis in der Stadt, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zur Klimaregulierung in urbanen Gebieten.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „KompetenzGrün“-Projektes werden im Laufe der nächsten Jahre weiterhin ihren fachkundigen Blick auf den Flächen in Bad Kösen haben und die Stadt beraten, beispielsweise bezüglich des Umgangs mit den eingesäten Flächen sowie bei der weiteren Umsetzung von Wildblumenwiesen oder anderen Elementen sogenannter „Grüner Infrastruktur“, zum Beispiel heimischer Gehölzstrukturen.